SEMPER

Die Verwendung von elektronischen Identitätsnachweisen (eID) in grenzüberschreitenden Anmeldungsprozessen über die eIDAS Infrastruktur hat sich zunächst auf natürliche Personen fokusiert. Während dies für Bürger ein großer Schritt war, werden E-Business- und E-Government-Prozesse in vielen Fällen jedoch von juristischen Personen oder berufsmäßigen Parteienvertretern durchgeführt. Elektronische Vertretungsbefugnisse und Mandate ermöglichen es natürlichen Personen, im Namen anderer natürlicher oder juristischer Personen zu handeln. Umfassende Mandatsysteme, die sich nahtlos in das nationale Identitätsmanagementsystem integrieren lassen, sind nach wie vor selten. Dies wurde durch eine „Studie zur grenzüberschreitenden Interoperabilität von Befugnissen und Mandaten“ im Rahmen der ISA2 Aktion 2016-12 bestätigt. Derzeit ist die grenzüberschreitende Nutzung dieser Mandate begrenzt, hauptsächlich aufgrund unterschiedlicher rechtlicher, organisatorischer, semantischer und technischer Hindernisse.

Um diese Lücke zu schließen erarbeitet das SEMPER Projekt Lösungen zur grenzüberschreitenden Verwendung von Vertretungsbefugnissen und elektronische Mandaten. Ziel ist eine harmonisierte Definition von Vertretungsinformationen, sowie die Erweiterung des eIDAS-Interoperabilitätsframeworks durch geeignete Elemente auf Protokollebene und Integrationsmodule für die Verbindung nationaler Infrastrukturen für das Mandatsmanagement. Dadurch können Dienstanbieter die Vertretung von juristischen oder natürlichen Personen innerhalb ihrer eIDAS-fähigen Dienste ermöglichen. Anwendungsfälle werden im Rahmen des Projekts demonstriert und pilotiert. Dies wird durch Partner im Konsortium mit fortschrittlichen Mandat-Infrastrukturen und durch Pilotierung von Anwendungsfällen in Bereichen mit Bedarf an Vertretungsbefugnissen sichergestellt. Das Projekt stützt sich auf vorhandene Erfahrungen aus früheren Projekten wie STORK 2.0 und richtet seine Aktivitäten an der ISA2-Aktion 2016-12 für die semantische Interoperabilität von E-Mandaten und der Technischen Untergruppe der eIDAS-Gruppe aus, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse an die Gemeinschaft und die EU zurückgereicht werden und die Mitgliedsstaaten von den gewonnenen Erfahrungen und Best Practices profitieren können.

Weiterführende technische Details sind auf der englischsprachigen Seite verfügbar.